Die Anhänger des Christentums nennen sich Christinnen oder Christen, weil sie an Jesus Christus glauben.
Jesu Botschaft bedeutete für fromme Juden: Er hielt sich für den von den Propheten angekündigten Messias. Viele glaubten ihm, andere hielten ihn aber für einen gefährlichen Spinner. Er wurde als Aufrührer festgenommen und zum Tod am Kreuz verurteilt. Christen glauben, dass er drei Tage nach seinem Tod auferstanden ist und seine Freunde besucht hat.
Heilige Schriften
Die wichtigste Schrift des Christentums ist das Neue Testament der Bibel. Es enthält unter anderem die vier Evangelien, die alle das Leben Jesu beschreiben. Matthäus, Markus, Lukas und Johannes heißen die Autoren, die die Evangelien ungefähr zwischen 70 und 120 nach Christus geschrieben haben.
Wie für das Judentum und den Islam gelten auch für Christen die Zehn Gebote.
Die meisten christlichen Eltern lassen ihre Kinder kurz nach der Geburt taufen. In vielen Gemeinden gießt der Priester dem Baby etwas Wasser über die Stirn. Damit ist das Kind in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen.
In den meisten christlichen Glaubensgemeinschaften gibt es Jahre später noch einmal ein Fest, bei dem das Kind zum ersten Mal selbst am Abendmahl teilnimmt.
Bei den Protestanten ist das die Konfermation, bei den Katholiken die Erstkommunion. Der protestantische und der katholische Religionsunterricht finden in der Schweiz in der Schule statt. Die großen christlichen Religionsgemeinschaften haben dieses Vorrecht aus alter Tradition behalten.
Gebet
Gläubige ChristInnen wenden sich im Gebet täglich an Gott. Am Sonntag und an Feiertagen rufen Glocken die Gläubigen zum feierlichen Gottesdienst in die Kirche. Dort singen die Gläubigen Lieder, der Priester hält eine Predigt.
Die Gläubigen gehen zum Abendmahl zum Andenken an das letzte Abendessen, das Jesus mit seinen zwölf engsten Vertrauten verbrachte. Dabei soll er ihnen angekündigt haben, dass er sterben werde, um sie von ihren Sünden zu befreien. Als er Brot austeilte, soll er gesagt haben: "Nehmet hin und esset, das ist mein Leib", das heißt: ich opfere mich für euch.
Wichtige Feste:
Ostern
Das wichtigste christliche Fest ist Ostern. Es wird im Frühling gefeiert und dauert vier Tage.
Am Freitag denken die Menschen an das Leiden und den Tod Jesu. Am Sonntag aber herrscht große Freude über seine Auferstehung von den Toten. Für Kinder gibt es an diesem Tag Süßigkeiten, buntgefärbte Ostereier und kleine Geschenke.
Christi Himmelfahrt
Vierzig Tage nach dem Ostersonntag, also nach seiner Auferstehung, ist Christus zum Himmel "aufgefahren". Der Evangelist Lukas schreibt nach Berichten, von denen er hörte, Christus sei empor
gehoben und von einer Wolke aufgenommen worden. Das bedeutet: Christus kehrt heim zu seinem himmlischen Vater.
Weihnachten
Die Geburt Jesu wird an Weihnachten gefeiert. Voller Vorfreude ist schon die Adventszeit, die vier Wochen dauert: in vielen Familien gibt es einen Adventskranz mit vier Kerzen. An jedem Adventssonntag wird eine Kerze mehr angezündet.
Heute setzen sich die Glaubensgemeinschaften der Christen, die Kirchen, für Menschenrechte und Frieden auf der Welt ein. Sie suchen das Gespräch mit anderen Religionen und arbeiten für ein tolerantes Miteinander.
In der Vergangenheit hatte besonders die katholische Kirche großen Einfluss auf die Politik von Staaten.
Dabei hat sie ihre Macht oft missbraucht und gegen das Gebot der Nächstenliebe verstoßen. Papst Johannes Paul II hat für diese Fehler in der 2000jährigen Geschichte der Kirche am 12. März 2000 um Vergebung gebeten.
Im Jahre 1095 nach Christus rief Papst Urban zum ersten von sieben Kreuzzügen gegen die Muslime auf, die damals in Jerusalem herrschten. In diesen sogenannten "Heiligen Kriegen", fanden Millionen Muslime, Juden und Christen den Tod.
Aber auch ChristInnen wurden grausam verfolgt, wenn sie die katholische Kirche kritisierten oder in Verdacht gerieten, den Teufel anzubeten. Die Kirche richtete eigene Gerichte ein, die über Hexen oder Ketzer urteilten. Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurden in Europa Hexen verbrannt.
Die katholische Kirche
Sie ist die älteste und größte christliche Kirche. Als Organisation ist sie aufgebaut wie ein Staat: Oberhaupt ist der Papst, der für die Katholiken der Stellvertreter von Jesus auf Erden ist.
Dann kommen die Kardinäle und so weiter bis zu den Priestern, die sich um die Gläubigen in den Gemeinden kümmern. Katholische Priester dürfen nicht heiraten.
Orthodoxe Kirchen
1054 nach Christus spaltete sich die "Ostkirche" von der katholischen Kirche ab. Sie hatte zum Beispiel eine andere Ansicht über die Dreifaltigkeit.
Evangelische oder protestantische Kirche
Diese Kirche wie auch andere reformierte Kirchen gehen zurück auf eine
Kirchenspaltung, die der Mönch Martin Luther in den Jahren nach 1517 nach Christus verursachte.
Außerdem kritisierte er, dass der Gottesdienst auf lateinisch abgehalten wurde, obwohl die wenigsten Gläubigen diese Sprache verstanden. Luther übersetzte die Bibel ins Deutsche: jede und jeder sollte sich seine eigene Meinung bilden über die Botschaft von Jesus.
Am Mittwoch, 20. November 2019, besuchte die Klasse 3/4b im Rahmen des NMG-Themas "Weltreligionen" die Jesuitenkirche in Luzern.
Quelle: www.kindernetz.de